Erfahrungsberichte

Ein Stoma, ob temporär oder permanent, stellt eine große Veränderung im Leben dar. Einige Personen können viel Zeit und Gewöhnung brauchen, um das Leben mit einem Stoma zu akzeptieren. andere stellen sich schneller darauf ein. Wie Sie mit dem Stoma umgehen können, hängt von Ihnen und Ihrer Situation ab – es gibt keine richtige oder falsche Art, mit einem Stoma zu leben. Wir haben die Geschichten einiger Menschen gesammelt, die mit einem Stoma leben und ihre Erfahrungen teilen.

Fumio

Kolostomie seit 2009
Land: Japan
Beruf: Abteilungsleiter, IT-Abteilung
Hobby: Minigolf

Ich habe ein Buch über Stomapflege gekauft

Im März 2009 wurde bei mir ein Rektalkarzinom diagnostiziert, und der Arzt informierte mich, dass ich ein Stoma bekommen würde. Er hat mir einige Informationen zum Stoma gegeben und mich zudem an eine Pflegekraft mit Fachgebiet Wundtherapie, Ostomie und Kontinenz verwiesen, die mir noch mehr erklärt hat. Meine Pflegekraft hat mich mit vielen Broschüren zur Stomapflege versorgt. Vor dem Eingriff habe ich mir zudem ein Buch über die Stomapflege gekauft, da ich schon beim Aufwachen nach der Operation vorbereitet sein wollte.

Ich arbeite als Abteilungsleiter in einer großen IT-Abteilung einer Universität. Vor dem Eingriff habe ich über meine Kontakte an der Universität weitere Recherchen betrieben. Ich habe einigen Kollegen von der Erkrankung erzählt, aber ich wollte es nicht jedem mitteilen. Ich bin verheiratet und habe zwei Töchter. Meine Frau hat sich Sorgen gemacht, nicht wegen dem Stoma, sondern wegen der Krebserkrankung.

Da ich so gut vorbereitet war, war es kein Schock

Zwei Wochen nach der Diagnose hatte ich die Operation Zum Glück wurde der Tumor in einem sehr frühen Stadium entfernt, ich brauchte also danach keine weitere Behandlung. Die Pflegekräfte brachten mir direkt nach dem Eingriff bei, den Beutel zu wechseln. Da ich so gut vorbereitet war, stellte es keinen Schock dar, das Stoma zu sehen oder zu berühren. Da ich wusste, dass das Stoma permanent sein würde, war ich motiviert, mich möglichst schnell mit der Routine-Stomapflege vertraut zu machen. Ich bin für das Stoma dankbar, da ich weiß, dass ich ohne Stoma nicht leben könnte.

Da meine Frau und meine Töchter wissen wollten, was ich durchmachte und um die Handhabung einer Ostomie besser zu verstehen, sahen sie zu, wie eine der Pflegekräfte direkt nach dem Eingriff meinen Beutel wechselte. Das war das einzige Mal, dass ich sie das Stoma habe sehen lassen. Nachdem mir gesagt wurde, dass ich erst aus dem Krankenhaus entlassen würde, wenn ich das Auswechseln des Beutels beherrschen würde, habe ich gelernt, alle Versorgungswechsel selbst vorzunehmen. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus hatte ich die ersten Monate einen monatlichen Termin bei meiner Pflegekraft mit Fachgebiet Wundtherapie, Ostomie und Kontinenz. Jetzt besuche ich die Stoma-Ambulanz nur noch etwa alle 3 Monate und habe regelmäßige Arzttermine, die sicherstellen, dass ich jetzt gesund bin.

Ich habe mich an meinen neuen Lebensstil mit einem Stoma gewöhnt

Meine Frau kocht bei uns, und sie stellt sicher, dass wir nichts essen, das meinen Magen reizen könnte. Wir haben schon immer viel Fisch gegessen, und tun dies weiterhin. Wir besuchen mehrmals pro Woche den Fischmarkt, das genieße ich sehr. Früher spielte ich Golf, aber heute größtenteils Minigolf, das kann ich zusammen mit meiner Frau tun. Wir genießen diese gemeinsame Zeit. Ich habe Sport immer geliebt, jetzt bin ich allerdings eher Zuschauer als aktiver Teilnehmer.

Durch das Stoma kann ich leben, es ist keine große Sache. Mein Rat für andere, die dieselbe Erfahrung durchmachen, wäre, eine positive Haltung zu bewahren. Lebe das Leben, das du möchtest, und versuche, möglichst viel aus dem Leben zumachen .